Jeder Anfang ist ein neues Ende. Das habe ich ganz beiläufig zu einer Freundin gesagt und muss seitdem darüber nachdenken. Es stimmt. Als ich diesen Blog hier vor einem Jahr startete und damit das Referendariat begann, war mir nicht klar, dass sich die Zeit bis heute wie die längste Woche anfühlen würde. Gestern habe ich meine Prüfung bestanden und heute fühle ich mich, als hätte ich die Zeit in einer Höhle verbracht. Als hätte für mich die Zeit stillgestanden und um mich herum wäre alles weiter gegangen.
All die Menschen, die mein Herz berührt haben und denen ich mich verbunden fühle, kleine wie große, müssen bald Abschied nehmen. Der Abschied hat auch schon begonnen. Langsam gehe ich weiter. Ich möchte nicht. Aber wenn man nicht mit anderen gehen kann, bleibt nur übrig stehenzubleiben. Man mag sich zwar einbilden, dass das geht. Jedoch funktioniert es nie völlig. Aber weitergehen heißt nicht weggehen. Wir nehmen immer etwas mit, tragen es weiter in uns. Das wenigste muss enden, es verändert sich nur. Kontakte kann man halten, wenn auch nicht einfrieren.
Wenn man nicht weggeht, sondern weitergeht wird man weiter gehen. Damit meine ich, man bekommt mehr. Es geht weiter, in Sinne von etwas wächst, es geht über sich hinaus und wird größer. Aber dazu muss man Veränderungen akzeptieren, Erwartungen los lassen und nicht ständig davor Angst haben, was passieren könnte! Es würde schon reichen, nur zu beobachten, was gerade in diesem Moment geschieht. Statt der Angst vor einem Möglichen Schaden, könnten wir auch betrachten, wie etwas ungewohntes in unser Leben passt. Dann geht es weiter. Man geht weiter. Und nicht immer nur weg.